Jep, Top, Click – Markersignale erklärt
“Habt Ihr schon mal mit einem Klicker gearbeitet?”
Das ist eine der ersten Fragen, die ich meine Kund:innen frage. Aber geht es in diesem nicht eigentlich um Markersignale? Ja. Und das Prinzip von Klicker und Markersignal ist tatsächlich genau dasselbe, nur ist der Klicker etwas verbreiteter. Wenn Du in Fürth, Nürnberg oder Schwabach lebst und auf der Suche nach einem effektiven, bedürfnisorientierten Weg für Deinen Vierbeiner bist, dann ist dieser Beitrag genau das richtige für Dich.
Was ist ein Markersignal?
Ganz einfach gesagt, ein Markersignal dient dazu, deinem Hund punktgenau zu bestätigen, dass er gerade etwas richtig gemacht hat. Es ist wie ein magischer Moment, in dem Du Deinem Hund sagst: „Ja, genau das war richtig!“. Aber das Wichtigste: Ein Markersignal ist immer auch ein Versprechen: Wenn dieses Signal ertönt, folgt darauf IMMER etwas Positives – meistens eine Belohnung.
Wie oft hattest Du schon folgende Situation: Dein Hund macht etwas gut, der Moment ist allerdings so schnell schon vorbei, dass Du Dir denkst “Oh, jetzt war ich nicht schnell genug, um das Leckerchen aus der Tasche zu holen”. Genau das für haben wir ein Markersignal! Das könnte übrigens ein Klickgeräusch sein, wenn Du einen Klicker verwendest, oder ein einfaches Wort, wie „Top!“, wenn Du ein Markerwort benutzt.
Der Klicker vs. das Markerwort
Der Klicker: Der Klicker ist ein mechanisches Gerät, das bei Betätigung ein klar definiertes Klickgeräusch erzeugt. Dieser Klang ist immer gleich und sorgt so für eine präzise Markierung des gewünschten Verhaltens. Das kann bei vielen Hunden zu schnelleren Lernerfolgen, als das Markerwort, führen, da das Geräusch sehr intensiv und konstant ist. Jedoch gibt es auch Nachteile: Der Klicker muss immer dabei sein, was im Alltag unpraktisch sein kann, ängstliche Hunde können das laute Klickgeräusch unheimlich finden oder in Deinem Umfeld nutzt jemand den gleichen Klicker und erzeugt dasselbe Geräusch.
Das Markerwort: Im Gegensatz dazu kann ein Markerwort flexibel eingesetzt werden. Es ist einfach ein Wort oder ein Geräusch, das Du sprichst, wie „Top!“, „Ja!“, oder „Klasse!“. Ein Markerwort ist immer verfügbar, Du trägst es quasi immer bei Dir. Der Nachteil ist, dass Deine Stimmung und Intonation das Markerwort beeinflussen können, oder bei einer Erkältung für Dich unangenehm in der Aussprache sein kann. Dies kann unter Umständen bei sehr sensiblen Hunden zu unterschiedlichen Reaktionen führen.
Vorteile und Nachteile
Klicker:
- Vorteil: Konstante und unveränderliche Geräuschmarkierung.
- Nachteil: Muss immer dabei sein und das Geräusch kann bei einigen Hunden (besonders aus dem Tierschutz oder mit Geräuschangst) unangenehm sein.
Markerwort:
- Vorteil: Immer verfügbar und Du kannst es überall einsetzen.
- Nachteil: Deine Stimmung kann die Wahrnehmung des Signals beeinflussen.
Tipps zur Wahl des Markersignals
- Verfügbarkeit: Überlege, wie oft du Dein Markersignal im Alltag nutzen möchtest. Wenn Du viel unterwegs bist, könnte ein Markerwort praktischer sein.
- Hundetyp: Wenn Dein Hund empfindlich auf Geräusche reagiert, könnte ein Markerwort oder ein sanfter Klicker eine bessere Wahl sein.
Mehrhundehaushalt: Das richtige Markerwort finden
Wenn Du mehrere Hunde hast, kann es sinnvoll sein, unterschiedliche Markerwörter zu verwenden, um Missverständnisse zu vermeiden. Du könntest zum Beispiel „Top“ für den einen und „Klick“ für den anderen Hund verwenden. Dies hilft dabei, klarzustellen, welcher Hund gerade belohnt wird. Allerdings kann es auch hinderlich werden, wenn Du beide Hunde gleichzeitig belohnen willst, da eines der Signale dann immer verzögert kommt.
Do-It-Yourself: Markerwort aufbauen
Schritt 1: Wenn Du ein neues Markerwort einführst, stelle sicher, dass es nicht in Deinem Alltagsgebrauch vorkommt, um Verwirrung zu vermeiden. Ein kurzes, prägnantes Wort funktioniert am besten.
Schritt 2: Nimm Dir 10 – 15 Leckerlis und Deinen Hund. Sag Dein Markerwort und gib Deinem Hund innerhalb von einer Sekunde die Belohnung. Wiederhole dies 10-15x. Wichtig: Dein Hund muss nichts dafür tun, gib ihm keine Signale vorher. Er muss Dich auch nicht anschauen!
Schritt 3: Teste die Reaktion Deines Hundes, indem Du das Wort sagst, während seine Aufmerksamkeit gerade nicht bei Dir liegt. Reagiert er? Belohne ihn. Reagiert er nicht? Belohne ihn dennoch und wiederhole Schritt 2 nochmals.
Was tun, wenn du versehentlich markierst?
Es kann passieren, dass Du das Markerwort versehentlich verwendest, wenn Dein Hund etwas macht, das nicht erwünscht ist. In solchen Fällen ist es wichtig, konsequent zu bleiben und trotzdem eine Belohnung zu geben, um Dein Versprechen nicht zu brechen. Dann hat Dein Hund in dem Fall einfach mal Glück gehabt und Du achtest in Zukunft etwas besser auf Dein Timing 😉
Fazit
Ob Du Dich für den Klicker oder ein Markerwort entscheidest, liegt komplett bei Dir.. Wichtig ist, dass Du eine Methode wählst, die zu Dir und Deinem Hund passt und Dir hilft, effektiv und bedürfnisorientiert zu trainieren. Die richtige Wahl und der richtige Einsatz von Markersignalen können einen großen Unterschied in Deinem Training machen und die Kommunikation mit Deinem Hund erheblich verbessern.
Ich freue mich auf Euch!
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