paw-ly https://paw-ly.de/ Training für Hunde- & Halter:innen. Sat, 12 Oct 2024 14:52:32 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.4 https://paw-ly.de/wp-content/uploads/2024/04/favicon-256x256-1-150x150.png paw-ly https://paw-ly.de/ 32 32 Jep, Top, Click – Markersignale erklärt https://paw-ly.de/jep-top-click-markersignale-erklart/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=jep-top-click-markersignale-erklart https://paw-ly.de/jep-top-click-markersignale-erklart/#respond Sat, 12 Oct 2024 14:46:52 +0000 https://paw-ly.de/?p=1450 Jep, Top, Click – Markersignale erklärt “Habt Ihr schon mal mit einem Klicker gearbeitet?” Das ist eine der ersten Fragen, die ich meine Kund:innen frage. Aber geht es in diesem nicht eigentlich um Markersignale? Ja. Und das Prinzip von Klicker und Markersignal ist tatsächlich genau dasselbe, nur ist der Klicker etwas verbreiteter. Wenn Du in ... Weiterlesen

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Jep, Top, Click – Markersignale erklärt

“Habt Ihr schon mal mit einem Klicker gearbeitet?”
Das ist eine der ersten Fragen, die ich meine Kund:innen frage. Aber geht es in diesem nicht eigentlich um Markersignale? Ja. Und das Prinzip von Klicker und Markersignal ist tatsächlich genau dasselbe, nur ist der Klicker etwas verbreiteter. Wenn Du in Fürth, Nürnberg oder Schwabach lebst und auf der Suche nach einem effektiven, bedürfnisorientierten Weg für Deinen Vierbeiner bist, dann ist dieser Beitrag genau das richtige für Dich. 

Was ist ein Markersignal?

Ganz einfach gesagt, ein Markersignal dient dazu, deinem Hund punktgenau zu bestätigen, dass er gerade etwas richtig gemacht hat. Es ist wie ein magischer Moment, in dem Du Deinem Hund sagst: „Ja, genau das war richtig!“. Aber das Wichtigste: Ein Markersignal ist immer auch ein Versprechen: Wenn dieses Signal ertönt, folgt darauf IMMER etwas Positives – meistens eine Belohnung.

Wie oft hattest Du schon folgende Situation: Dein Hund macht etwas gut, der Moment ist allerdings so schnell schon vorbei, dass Du Dir denkst “Oh, jetzt war ich nicht schnell genug, um das Leckerchen aus der Tasche zu holen”. Genau das für haben wir ein Markersignal! Das könnte übrigens ein Klickgeräusch sein, wenn Du einen Klicker verwendest, oder ein einfaches Wort, wie „Top!“, wenn Du ein Markerwort benutzt.

Der Klicker vs. das Markerwort

Der Klicker: Der Klicker ist ein mechanisches Gerät, das bei Betätigung ein klar definiertes Klickgeräusch erzeugt. Dieser Klang ist immer gleich und sorgt so für eine präzise Markierung des gewünschten Verhaltens. Das kann bei vielen Hunden zu schnelleren Lernerfolgen, als das Markerwort, führen, da das Geräusch sehr intensiv und konstant ist. Jedoch gibt es auch Nachteile: Der Klicker muss immer dabei sein, was im Alltag unpraktisch sein kann, ängstliche Hunde können das laute Klickgeräusch unheimlich finden oder in Deinem Umfeld nutzt jemand den gleichen Klicker und erzeugt dasselbe Geräusch.

Das Markerwort: Im Gegensatz dazu kann ein Markerwort flexibel eingesetzt werden. Es ist einfach ein Wort oder ein Geräusch, das Du sprichst, wie „Top!“, „Ja!“, oder „Klasse!“. Ein Markerwort ist immer verfügbar, Du trägst es quasi immer bei Dir. Der Nachteil ist, dass Deine Stimmung und Intonation das Markerwort beeinflussen können, oder bei einer Erkältung für Dich unangenehm in der Aussprache sein kann. Dies kann unter Umständen bei sehr sensiblen Hunden zu unterschiedlichen Reaktionen führen.

Vorteile und Nachteile

Klicker:

  • Vorteil: Konstante und unveränderliche Geräuschmarkierung.
  • Nachteil: Muss immer dabei sein und das Geräusch kann bei einigen Hunden (besonders aus dem Tierschutz oder mit Geräuschangst) unangenehm sein.

Markerwort:

  • Vorteil: Immer verfügbar und Du kannst es überall einsetzen.
  • Nachteil: Deine Stimmung kann die Wahrnehmung des Signals beeinflussen.

Tipps zur Wahl des Markersignals

  1. Verfügbarkeit: Überlege, wie oft du Dein Markersignal im Alltag nutzen möchtest. Wenn Du viel unterwegs bist, könnte ein Markerwort praktischer sein.
  2. Hundetyp: Wenn Dein Hund empfindlich auf Geräusche reagiert, könnte ein Markerwort oder ein sanfter Klicker eine bessere Wahl sein.

Mehrhundehaushalt: Das richtige Markerwort finden

Wenn Du mehrere Hunde hast, kann es sinnvoll sein, unterschiedliche Markerwörter zu verwenden, um Missverständnisse zu vermeiden. Du könntest zum Beispiel „Top“ für den einen und „Klick“ für den anderen Hund verwenden. Dies hilft dabei, klarzustellen, welcher Hund gerade belohnt wird. Allerdings kann es auch hinderlich werden, wenn Du beide Hunde gleichzeitig belohnen willst, da eines der Signale dann immer verzögert kommt.

Do-It-Yourself: Markerwort aufbauen

Schritt 1:  Wenn Du ein neues Markerwort einführst, stelle sicher, dass es nicht in Deinem Alltagsgebrauch vorkommt, um Verwirrung zu vermeiden. Ein kurzes, prägnantes Wort funktioniert am besten. 

Schritt 2: Nimm Dir 10 – 15 Leckerlis und Deinen Hund. Sag Dein Markerwort und gib Deinem Hund innerhalb von einer Sekunde die Belohnung. Wiederhole dies 10-15x. Wichtig: Dein Hund muss nichts dafür tun, gib ihm keine Signale vorher. Er muss Dich auch nicht anschauen! 

Schritt 3: Teste die Reaktion Deines Hundes, indem Du das Wort sagst, während seine Aufmerksamkeit gerade nicht bei Dir liegt. Reagiert er? Belohne ihn. Reagiert er nicht? Belohne ihn dennoch und wiederhole Schritt 2 nochmals.

Was tun, wenn du versehentlich markierst?

Es kann passieren, dass Du das Markerwort versehentlich verwendest, wenn Dein Hund etwas macht, das nicht erwünscht ist. In solchen Fällen ist es wichtig, konsequent zu bleiben und trotzdem eine Belohnung zu geben, um Dein Versprechen nicht zu brechen. Dann hat Dein Hund in dem Fall einfach mal Glück gehabt und Du achtest in Zukunft etwas besser auf Dein Timing 😉 

Fazit

Ob Du Dich für den Klicker oder ein Markerwort entscheidest, liegt komplett bei Dir.. Wichtig ist, dass Du eine Methode wählst, die zu Dir und Deinem Hund passt und Dir hilft, effektiv und bedürfnisorientiert zu trainieren. Die richtige Wahl und der richtige Einsatz von Markersignalen können einen großen Unterschied in Deinem Training machen und die Kommunikation mit Deinem Hund erheblich verbessern.

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Die Top 5 – Dafür würde Thy (fast) alles tun https://paw-ly.de/die-top-5-dafur-wurde-thy-fast-alles-tun/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=die-top-5-dafur-wurde-thy-fast-alles-tun https://paw-ly.de/die-top-5-dafur-wurde-thy-fast-alles-tun/#respond Tue, 08 Oct 2024 18:23:16 +0000 https://paw-ly.de/?p=1422 Die Top 5 – Dafür würde Thy (fast) alles tun Wer uns schon ein wenig länger verfolgt und immer mal wieder in meinen Podcast “Pfotenmut – nicht noch ein Hundepodcast” reinhört, weiß, dass mein Aussie Rüde Thy mich wahrscheinlich für ein bisschen Leberwurst sofort verkaufen würde. Ich könnte mich natürlich jetzt etwas gekränkt fühlen ODER ... Weiterlesen

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Die Top 5 - Dafür würde Thy (fast) alles tun

Wer uns schon ein wenig länger verfolgt und immer mal wieder in meinen Podcast “Pfotenmut – nicht noch ein Hundepodcast” reinhört, weiß, dass mein Aussie Rüde Thy mich wahrscheinlich für ein bisschen Leberwurst sofort verkaufen würde. Ich könnte mich natürlich jetzt etwas gekränkt fühlen ODER ich nutze dieses Wissen für mich und mache ihm unser Training besonders schmackhaft!  Hier möchte ich Euch einen Einblick in Thy’s Top 5 Lieblings-Belohnungen geben – Dinge, die er liebt und für die er fast alles tun würde. Vielleicht findet Ihr die ein oder andere Anregungen für Euren eigenen Vierbeiner!

1. Futterhetzen – Thy’s Lieblingsbeschäftigung

Wenn es darum geht, Thy zu motivieren, ist das Futterhetzen ein absolutes Highlight. Eine Mischung aus zwei Aktivitäten, die bei ihm sehr hoch im Kurs stehen: Einem Bewegungsreiz hinterherjagen und…Fressen. Ich habe dafür zwei Varianten, die ich regelmäßig nutze:

  • Das “Get-it“: Wenn ich mein Markerwort “Get it” sage, weiß Thy sofort, dass das Futter in seine Blickrichtung fliegt. Er rennt dann schon los, bevor ich das Futter überhaupt geworfen habe! Das macht ihm nicht nur großen Spaß, sondern hilft uns auch, seine Erregungslage in verschiedenen Situationen zu regulieren.
  • Das 10-Leckerchen-Spiel: Hierbei zähle ich langsam eine bestimmte Anzahl von Leckerchen laut ab und werfe diese hin und her – einmal links von mir und einmal rechts von mir. Dies ist besonders nützlich, wenn Thy besonders aufgeregt ist, etwa bei Begegnungen mit Wildtieren. Diese Art der Belohnung verlängert die Zeit, die Thy bei mir bleibt, und macht es ihm leichter, sich auf mich zu konzentrieren.

2. Dummy jagen – Mehr als nur Futter

Die zweite große Liebe von Thy ist sein Dummy. Das ist prinzipiell einfach ein Beutel, der mit Futter gefüllt werden kann. Besonders wenn Thy auf Rehe trifft, die ihn nicht ganz so faszinieren wie Hasen oder Enten, kann ich ihn durch das Werfen des Dummys motivieren. Er muss sein Jagdverhalten nicht abbrechen, sondern ich lenke es vom Objekt der Begierde auf den Dummy um. Das Dummy-Jagen ist eine wunderbare Mischung aus Belohnung und Alternativverhalten, bei dem Thy oft den Dummy selbst noch ein Stück trägt, wenn es die Situation erlaubt.

3. Futtersuche – Schnüffeln macht Spaß

Sein Futter suchen zu können, ist eine weitere große Leidenschaft von Thy. Er liebt es, am Boden nach Leckerchen zu suchen, und ich setze das tatsächlich oft ein, um seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken, insbesondere bei Hundebegegnungen. Dabei lasse ich ihn den Hund zunächst wahrnehmen, dann ein paar Leckerchen suchen und anschließend wieder zum Hund blicken. Diese Methode hilft uns, positive Assoziationen zu schaffen und Konfliktsituationen zu entschärfen.
Achtung! Passt bei Hundebegegnungen bitte immer auf, dass die andere Fellnase weit genug entfernt ist, um keine Ressourcenverteidigung hervorzurufen. 

4. Schlecktube – Feucht und Lecker

Die Schlecktube ist ein weiterer Favorit in Thy’s Top 5. Ich habe dafür eine Tube, die ich selbst mit Leckereien wie Joghurt oder Nassfutter befüllen kann. Das Schlecken selbst macht ihm großen Spaß, und die feuchte Belohnung wirkt sich zusätzlich stressreduzierend. Für Thy ist es dabei fast egal, was genau in der Tube ist – Hauptsache, es ist lecker und feucht!

5. Futter fangen – Ein kleiner Hüpfer für große Freude

Das Futter fangen ist eine Belohnung, die Thy liebt, auch wenn sie nicht so häufig zum Einsatz kommt. Dabei werfe ich ihm kleine Futterstückchen zu, die er fangen darf. Um seine Gelenke zu schonen, setze ich diese Form der Belohnung nicht allzu häufig ein, aber dadurch freut er sich besonders, wenn er das Leckerchen dann doch mal fangen darf.

Die Vielfalt der Belohnungen und ihre Anwendung

Es ist nicht zu leugnen, dass die Liste der Belohnungen, die Thy zu schätzen weiß, stark auf Futter fokussiert ist. Dies liegt einfach daran, dass er ein echter Feinschmecker ist. Doch das bedeutet nicht, dass es bei jedem Hund so sein muss. Die Bedürfnisse und Vorlieben jedes Hundes sind individuell und können stark variieren.

Für unsere Hunde ist es entscheidend, dass die Belohnungen zu ihrer Erregungslage und ihren Vorlieben passen. Manchmal ist es auch hilfreich, andere Belohnungen wie Stimm- oder Umweltbelohnungen einzusetzen, insbesondere bei weniger herausfordernden Situationen. 

Tipps für Eure eigene Top 5

Falls Ihr Euch fragt, wie Ihr eine ähnliche Liste für euren Hund erstellen könnt, hier ein paar Tipps:

  1. Beobachtet die Vorlieben Eures Hundes: Achtet darauf, welche Belohnungen Euer Hund besonders liebt. Das können Leckerchen, Spielzeuge oder besondere Aktivitäten, wie Rennspiele oder Buddeln sein.
  2. Variiert die Belohnungen: Nutzt eine Mischung aus verschiedenen Belohnungen, um das Training spannend zu halten. Und den Überraschungseffekt auf Eurer Seite zu haben.
  3. Passt die Belohnungen an die Situation an: Überlegt Euch, welche Belohnungen in verschiedenen Situationen am besten wirken, um Euren Hund optimal zu motivieren. Euer Hund rennt gerne Wild hinterher? Dann könnte eine Rennspiel-Belohnung oder Futterhetzen genau das Richtige sein! 
  4. Seid kreativ: Manchmal sind es die kleinen, unerwarteten Belohnungen, die den größten Effekt haben. Futter muss nicht immer nur aus der Hand gegeben werden – versucht doch mal z.B. mehr als ein Futterbrocken fallen zu lassen.
  5. Gesundheit berücksichtigen: Achtet darauf, dass die Belohnungen an die Bedürfnisse Eures Hundes angepasst sind. So solltet Ihr bspw. Sprünge vermeiden, wenn Euer Hund unter Gelenkproblemen leidet.

 

Aber das Wichtigste! Habt Spaß und Freude daran, mit Euren Fellnasen gemeinsam die Vielfalt der Belohnungen zu entdecken! Belohnen macht Spaß! 

Euch fehlt noch immer ein bisschen Inspiration oder Ihr habt das Gefühl, dass sich Euer Hund wirklich gar nicht begeistern lässt? Lass uns gemeinsam verschiedene Möglichkeiten ausprobieren! In meinem Online Coaching oder Vorort rundum Fürth, Nürnberg oder Schwabach stehe ich Euch und Euren Hunden ganz zur Verfügung! 

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Belohnst Du noch oder verstärkst Du schon? https://paw-ly.de/elementor-1412/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=elementor-1412 https://paw-ly.de/elementor-1412/#respond Thu, 03 Oct 2024 13:44:56 +0000 https://paw-ly.de/?p=1412 Belohnst Du noch oder verstärkst Du schon? Wie oft hören wir im Hundetraining: Arbeitest Du eigentlich mit Futter?Gefühlt täglich. Nunja, es gibt in meinen Augen drei Möglichkeiten, welche Fragen eigentlich dahinter stecken: 1) Lenkst Du Deinen Hund damit nicht nur ab? 2) Arbeitest Du belohnungsbasiert?  3) Würde Dein Hund das auch machen, wenn Du ihn ... Weiterlesen

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Belohnst Du noch oder verstärkst Du schon?

Wie oft hören wir im Hundetraining: Arbeitest Du eigentlich mit Futter?
Gefühlt täglich. Nunja, es gibt in meinen Augen drei Möglichkeiten, welche Fragen eigentlich dahinter stecken:

1) Lenkst Du Deinen Hund damit nicht nur ab?

2) Arbeitest Du belohnungsbasiert? 

3) Würde Dein Hund das auch machen, wenn Du ihn nicht mit Futter “bestichst”? 

Und auf alle drei Fragen antworte ich je nach Situation: Ja.

Warum Belohnungen so wichtig sind

Belohnungen sind die Grundlage für effektives Hundetraining. Warum? Weil wir mit der richtigen Belohnung unserem Hund ein gutes Gefühl im Training geben. Belohnungen sind doch quasi das Gehalt für die geleistete Arbeit. Unsere Fellnasen machen zwar auch hin und wieder ehrenamtliche Arbeiten, aber wenn wir ehrlich sind, bekommen wir Menschen doch auch für unentgeltliche Aufgaben eine Belohnung. Zum Beispiel in Form von Anerkennung. Man könnte also sagen: Niemand arbeitet gerne ohne Gehalt bzw. ohne einen Motivator. Wenn wir wissen, dass wir für unsere Arbeit eine Belohnung erhalten, sind wir motivierter und engagierter. Dasselbe gilt für Hunde. Wenn sie wissen, dass sie für ein bestimmtes Verhalten etwas tolles erhalten, sind sie motivierter, dieses Verhalten zu zeigen.

Belohnung vs. Verstärkung: Die feinen Unterschiede

Jetzt hörst Du aber vermutlich immer mal wieder die Worte “Belohnung” und “Verstärkung” – Was ist damit jetzt wieder gemeint? Obwohl die Begriffe „Belohnung“ und „Verstärkung“ oft synonym verwendet werden, gibt es feine Unterschiede zwischen ihnen:

  • Belohnung: Eine Belohnung ist ein angenehmes Ereignis, das nach einem Verhalten erfolgt. Es ist die spezifische Form, mit der wir unserem Hund sagen “Das hast Du richtig gemacht”. Belohnungen können in vielen Formen auftreten, wie Futter, Spielzeug oder soziale Interaktion. Wichtig dabei ist: Nicht der Mensch entscheidet, was belohnend wirkt – Das entscheidet Dein Hund!

     

  • Verstärkung: Verstärkung ist prinzipiell der Begriff des Prozesses, der stattfindet, der jede Art von Belohnung umfasst, die die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Verhalten wiederholt wird. Verstärkung kann sowohl positive als auch negative Verstärkung umfassen. Bei der positiven Verstärkung wird ein angenehmes Ereignis hinzugefügt (z.B. ein Leckerli), während bei der negativen Verstärkung ein unangenehmes Ereignis entfernt wird (z.B. das Aufhören eines unangenehmen Geräusches).


Belohnst Du noch oder verstärkst Du schon?

Im positiven und bedürfnisorientierten Hundetraining spielen Belohnungen eine zentrale Rolle. Vielleicht kennst Du diesen Ansatz bereits, oder Du hast vielleicht schon einmal die Erfahrung gemacht, dass es beim Belohnen nicht nur um das Geben von Futter geht. Vielmehr steckt dahinter eine Vielfalt an Möglichkeiten, die Bedürfnisse unserer Hunde zu erkennen und gezielt darauf einzugehen. Aber was bedeutet das konkret? Und vor allem: Wie unterscheidet sich das einfache Belohnen vom Verstärken eines erwünschten Verhaltens? Und ist Locken dann nicht auch irgendwie eine Form der Belohnung?


Der Unterschied zwischen Locken und Belohnen

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zunächst den Unterschied zwischen Locken und Belohnen klären, denn hier gibt es oft Missverständnisse. Viele haben sicherlich schon Situationen erlebt, in denen sie mit ihrem Hund in einer Hundebegegnung stecken und Futter als Belohnung einsetzen möchten. Häufig kommen dann Kommentare wie: „Ach, Du lockst Deinen Hund nur durch die Situation“ oder „Ablenken mit Futter funktioniert bei mir leider nicht“. Früher haben mich solche Aussagen geärgert, heute kann ich sie gelassen hinnehmen. Denn ich weiß, was der Unterschied zwischen Locken und Belohnen ist – und dass das, was ich tue, für meinen Hund und mich funktioniert.

Locken bedeutet, dass Du Deinen Hund mit einem Leckerchen direkt vor der Nase an einem Reiz vorbei führst, ohne dass er die Situation bewusst wahrnimmt oder überhaupt die Chance hat, darauf zu reagieren. Es ist oft eine Form der Schadensbegrenzung, wenn der Hund noch nicht in der Lage ist, die Situation zu bewältigen. Belohnen hingegen bedeutet, dass der Hund bereits ein erwünschtes Verhalten gezeigt hat, das Du unterstützen und verstärken möchtest. Zum Beispiel, wenn Dein Hund einen anderen Hund ruhig ansieht und Du dieses Verhalten durch ein Leckerli bestätigst.


Belohnen allein reicht nicht – es geht um Verstärkung

Ein weiteres Missverständnis ist, dass jede Belohnung auch gleichzeitig eine Verstärkung darstellt. Doch nicht immer ist ein gegebenes Leckerchen wirklich verstärkend für den Hund. Es gibt Hunde, denen man noch so viel Futter geben kann – und es hilft einfach nicht, weil Futter in dieser Situation gar nicht ihrem Bedürfnis entspricht. Hier kommen wir zur Unterscheidung zwischen Belohnung und Verstärkung.

Während eine Belohnung erst einmal einfach etwas ist, das wir als Mensch unserem Hund geben, um ihm etwas Gutes zu tun,  entscheidet letztlich der Hund, ob er das auch als Belohnung wahrnimmt. Verstärkung hingegen bedeutet, dass wir gezielt auf das Bedürfnis des Hundes eingehen. Ein einfaches Beispiel: Wenn Dein Hund nach dem Rückruf zu Dir zurückkommt, sich perfekt hinsetzt und Du ihm nur einen trockenen Keks gibst, obwohl er viel lieber weiter geschnüffelt oder einen Hasen gejagt hätte, ist das nicht unbedingt eine effektive Verstärkung, denn Fressen ist ihm gerade gar nicht in den Sinn gekommen. In diesem Fall müsstest Du die Belohnung an sein Bedürfnis anpassen, damit sie tatsächlich zur Verstärkung wird – vielleicht durch eine Spielsequenz oder die Erlaubnis, wieder in den Freilauf zu gehen und weiter zu schnüffeln.


Verstärkung muss auf die Bedürfnisse eingehen

Beim Verstärken geht es also darum, die Bedürfnisse des Hundes im Moment zu verstehen und entsprechend zu handeln. Ein Leckerchen alleine reicht nicht immer aus, um den Hund in einer stressigen Situation zu unterstützen. Manchmal ist es hilfreicher, ihm die Möglichkeit zu geben, sich von dem Reiz zu entfernen, wenn das sein eigentliches Bedürfnis ist. Deshalb ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass nicht jede Belohnung auch wirklich eine Verstärkung darstellt – und dass wir als Hundehalter stets darauf achten sollten, wie wir auf die Bedürfnisse unserer Hunde eingehen.

Im Training ist es oft eine Frage der Feinjustierung: Welches Verhalten möchtest Du verstärken, und welche Art der Belohnung passt am besten zu den aktuellen Bedürfnissen Deines Hundes? Nur so kannst Du sicherstellen, dass Dein Hund nicht nur eine Belohnung bekommt, sondern dass sie auch wirklich als solche empfunden wird – und damit sein Verhalten nachhaltig verstärkt wird.


Praktische Tipps zur Anwendung von Verstärkungen 

Die Vielfalt der Belohnungsmöglichkeiten ist groß und geht weit über das klassische Leckerli hinaus. Hier sind einige praktische Tipps, um das Training abwechslungsreich und motivierend zu gestalten. So kannst Du Belohnungen finden, die dann tatsächlich auch als Verstärker wirken:

  1. Hobbys des Hundes nutzen: Beobachte Deinen Hund. Viele Hunde haben tatsächlich auch Hobbys: wie Schnüffeln, Buddeln, Spielen oder Interaktionen mit Menschen. Diese Hobbys kannst Du gezielt als Belohnung nutzen und in Dein Training einbinden. Ein Hund, der gerne rennt oder Tricks macht, wird durch entsprechende Aktivitäten motiviert.
  2. Verschiedene Formen der Belohnung: Probiere unterschiedliche Darreichungsformen aus. Futter kann geworfen, versteckt oder in verschiedenen Varianten angeboten werden. Auch bei Spielzeug gibt es viele Möglichkeiten, wie Zergeln, Werfen oder Verstecken. Der Schlüssel liegt darin, die Belohnung so zu gestalten, dass sie dem Hund Freude bereitet.
  3. Umweltbelohnungen: Gib Deinem Hund die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wie er belohnt werden möchte. Schnüffelt er gerade intensiv an einem Grasbüschel? Dann schicke ihn doch nach dem Rückruf direkt wieder dorthin – er hat Dir ja gerade mitgeteilt, dass diese Beschäftigung für ihn gerade wichtig ist!  
  4. Belohnungsliste: Schreibe eine Top 20 Liste mit allen Dingen, die Dein Hund total gerne tut oder frisst! Achte darauf, dass sich auch die Vorlieben unserer Hunde verändern können – es lohnt sich also, diese Liste immer mal wieder einem Realitätscheck zu unterziehen.

Dir fällt es noch schwer herauszufinden, was Dein Hund als belohnend empfindet und wie Du richtiges Verhalten passend verstärken kannst? Melde Dich gerne bei mir und in meiner Online Beratung gehen wir den Hobbies Deines Hundes auf den Grund.
Lieber vor Ort trainieren? Kein Problem.
Rundum Nürnberg, Schwabach und Fürth stehe ich Dir und Deinem Hund zur Verfügung!

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Auf den Hund gekommen – Mein Weg zur Hundetrainerin

Manchmal fügen sich die Dinge im Leben einfach ganz unerwartet und ungeplant – zumindest bin ich so Hundetrainerin geworden und führe nun meine eigene Hundeschule. Eine sehr oft gehörte Aussge: “Ich bin mit Hunden groß geworden, wir hatten immer Hunde zuhause” trifft auch auf mich zu 100% zu. Ein deutscher Schäferhund, die zweo Berner Sennenhunde Max und Millie oder der kleine Yorkshire Terrier Joshi, der schon mit mir im Kinderwagen auf dem Eiffelturm war – die Liste ist lang. Aber der Beginn meiner ganz persönlichen Hundereise war im Alter von 13 Jahren, als Fly, eine Australian Shepherd Hündin, mein Herz eroberte.

Der erste eigene Hund

Die Geschichte, wie Fly zu mir kam, beginnt wie  eine von vielen, die vielleicht einigen dem ein oder anderen von euch bekannt vorkommt. Ich war mit meiner Mutter bei einer sehr guten Bekannten, die zufälligerweise gerade Welpen hatte und wie viele Kinder und Teenager wollte ich auch schon lange wieder einen Hund. Nach einigem Hin und Her (und viel Gebettel), bei dem meine Mutter anfangs noch skeptisch war, stimmte sie schließlich zu – unter der Bedingung, dass ich den Hund selbst bezahlen musste. Haha, wer hat denn mit 13 schon mal eben 1,200€ übrig, um sich einen Welpen zu kaufen? Aber die Haustier-Götter waren mir wohl gesonnen und so kam es, dass die liebe Andrea (Flys Züchterin) mir die kleine süße red-tri Aussie-Hündin für meine gesparten 450€ Konfirmationsgeld überließ. So zog Fly bei uns ein und wurde mein Seelenhund, der mich durch meine Jugend und alle Höhen und Tiefen des Lebens begleitete. Mutti und Vati waren seeeehr begeistert 😉

Die Leidenschaft für Hunde wächst

Fly war für das Klischee-Rassebild eines Aussies erstaunlich entspannt – eine wahre Couch-Potato. Doch je mehr ich mich mit der Rasse und dem Verhalten von Hunden beschäftigt habe, desto tiefer tauchte ich in das Thema Hundetraining ein. Was braucht ein Hund wirklich, um glücklich zu sein? Kann ich das meiner Hündin überhaupt so bieten? Diese Fragen beschäftigten mich immer mehr – nicht unbedingt schon mit 13 Jahren, sondern in der Tat erst 5 Jahre später mit dem Beginn meines Studiums und dem Auszug in meine erste eigene Wohnung. 

Mit Fly habe ich gelernt, wie wichtig es ist, den Bedürfnissen eines Hundes gerecht zu werden und dass diese über Gassi gehen, Fressen und Kuscheln weit hinausgehen. Die Erkenntnis, wie stark das Training das Zusammenleben beeinflusst, hat mich motiviert, noch intensiver in dieses Thema einzutauchen. So und da könnte man doch glatt denken, dass die Reise mit Fly mich dazu gebracht hat, “schon immer” Hundetrainerin werden zu wollen…oder? 

Der Weg zur Hundetrainerin

Der Gedanke, Hundetrainerin zu werden, entstand aber tatsächlich nicht in einem großen, dramatischen Moment oder durch meine grenzenlose Tierliebe. Vielmehr war es einer dieser „Aha-Erlebnisse“ unter einer langen heißen Dusche. Mein Job machte mir zwar Spaß, aber er erfüllte mich nicht komplett. Und dann kam es in der Tat von einer auf der anderen Sekunde: „Warum nicht Hundetrainerin werden?“ Ich liebe Hunde, das Training mit ihnen macht mir unglaublich viel Freude, und die Idee ließ mich dann irgendwie nicht mehr los.

Es gab natürlich auch Personen, die mich vor den Herausforderungen einer Selbstständigkeit, vor allem in dem Bereich, gewarnt haben: „Hundetrainer, da verdienst du doch nichts.“ Aber ich wollte das nicht so einfach hinnehmen. Die entscheidende Begegnung hatte ich dann mit Kerstin von Agile Hunde, der Physiotherapeutin von Fly. Sie hatte zu dem Zeitpunkt schon länger mit dem Gedanken gespielt ihren beruflichen Fokus komplett auf die Physiotherapie und Osteopathie zu legen und ihre Hundeschule aufzuhören. Und da kam ich in Spiel und durfte während meiner Ausbildung bei der ATN als Assistenz-Hundetrainerin bei ihr die ersten praktischen Erfahrungen sammeln.

Und dann? Ja, dann ist Fly sehr plötzlich von uns gegangen.

Ein neuer Hund musste her

Nach Flys Tod war ich erstmal ein Jahr ohne Hund – eine Zeit, die ich zwar in gewisser Weise auch genießen konnte, da sie mehr Freiheit bot, aber ich merkte schnell, dass mir etwas fehlte. Und so kam der Wunsch, wieder einen Hund zu haben. Es sollte wieder ein Australian Shepherd werden, und ich wollte all das Wissen, das ich mir inzwischen angeeignet hatte, von Anfang an bei einem Welpen anwenden.

Aber Pustekuchen. Zeitlich befinden wir uns hier gerade mitten in der Corona-Pandemie und ich war doch tatsächlich nicht die einzige Person, die sich dachte “Ich hätte gerne einen Welpen“. Jetzt.”. Ergo:  Welpen waren schwer zu finden und die Wartelisten super lang. Und  so führte mein Weg schließlich zu Thy, einem (damals) fünfjährigen Aussie-Rüden aus dem Hamburger Tierschutzverein. Thy kam mit einigen „Special Effects“, wie ich sie liebevoll nenne. Fremde Menschen und andere Hunde -> Big No No und eine riesige Herausforderung im Alltag.  Aber er ist auch im Herzen ein Clown, der uns täglich zum Lachen bringt und mein Leben durch seine lebendige, liebevolle Art bereichert. Außerdem ist er der bisher beste Lehrer, um meine Geduld zu schulen.. 

Die Reise geht weiter

Thy und ich haben in den letzten beiden Jahren viel zusammen erreicht – und genauso viele Rückschläge erlitten. Aber eines ist sicher: Die Entscheidung, wieder einen Hund in mein Leben zu lassen und den Weg als Hundetrainerin einzuschlagen, war die beste, die ich je getroffen habe. In meinem Training lege ich den Fokus auf einen bedürfnisorientierten Umgang, der nicht nur die Hunde, sondern auch die Menschen glücklicher macht.

Mein Herz schlägt für Hunde, und es erfüllt mich mit Freude, diese Leidenschaft mit anderen zu teilen – besonders hier in der Region Fürth, Nürnberg und Schwabach, wo ich viele gleichgesinnte Menschen treffe, die den bedürfnisorientierten Umgang mit ihren Hunden schätzen.

Jeder Hund ist einzigartig, genauso wie jeder Mensch. Und es ist eine wundervolle Herausforderung, diese Partnerschaft zu formen und zu fördern.

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